IST-Zustandsermittlung, als Grundlage der Instandsetzungsplanung!

Das Vorliegen eines Schadensgutachtens reicht als Grundlage für die Instandsetzungsplanung allein nicht aus. Die Kenntnis aller relevanten Kennwerte wie z.B. Altbetonfestigkeit, Schichtdicken, Oberflächenzugfestigkeit, tiefengestaffelte Chloridverteilung, Lage und Zustand der Bewehrung usw. ist für eine fachgerechte Planung der Instandsetzungsmaßnahmen unbedingt erforderlich. Da wir – als Planer - den Erfolg der Instandsetzung schulden, ist es unsere Pflicht alle erforderlichen Kennwerte einzuholen bzw. im Vorfeld der Planung am Bauwerk zu ermitteln.

Wir führen die zur Schadensanalyse nötigen Untersuchung selbst und/oder in enger Kooperation mit Prüfinstituten durch. Sie reichen von der visuellen Begutachtung bis hin zu aufwändigen Bauwerksuntersuchungen mit labortechnischer Auswertung.

Unsere Prüf- und Messgeräte halten wir stets auf dem neuesten Stand der Technik und wir garantieren Ihnen ein für Ihr Projekt perfekt zugeschnittenes Angebot innerhalb einer Woche!


Potentialfeldmessung

Während des Korrosionsprozesses der Betonstahlbewehrung bilden sich zwischen anodischen Bereichen (dort findet die Eisenauflösung statt) und den weiterhin kathodischen (passiven) Bereichen Spannungen aus. Man spricht hier von Potentialdifferenzen. Im Zuge der Potential-feldmessung werden diese Differenzen entweder punktuell oder aber auch flächig gemessen. Diese Messmethode gibt im Vorfeld der Sanierung, aber auch fortlaufend während der Sanierungs-maßnahme Aufschluss darüber, in welchen Bereichen sich die Bewehrungskorrosion befindet. Um eine Potentialfeldmessung richtig zu bewerten, dürfen begleitende Maßnahmen wie eine orientierende Chloridgehaltsbestimmung, Betondeckungsmessung, sowie die Prüfung auf Risse, Hohllagen und Abplatzungen nicht außer Acht gelassen werden.


Betondeckungsmessung

Die Betondeckungsmessung ist ein induktives, zerstörungsfreies Mess-verfahren. Möglich ist hierbei die Detektion von Einzelstäben sowie ein linienförmiger Scan der Bewehrungsdeckung.


Druckfestigkeitsmessung

Diese Art der Beprobung wird stichprobenartig als zerstörungsfreie Untersuchung mit einem Rückprallhammer durchgeführt. Zielsetzung einer Beprobung sollte sein, mit möglichst geringem Aufwand eine ausreichend zuverlässige Abschätzung der charakteristischen Betondruckfestigkeit zu erhalten. Die Beton-druckfestigkeit beschreibt die Tragkraft eines Betons je Querschnittsfläche. Um z. B. die Homogenität tragender Bauteile einschätzen zu können, ist dieser Prüfprozess ein elementarer Bestandteil der Voruntersuchung.


Haftzugprüfung

Bei Durchführung einer Haftzugprüfung wird die Oberflächen- bzw. Haftzug-festigkeit verschiedener Baustoffe ermittelt. Wird eine Oberfläche beschichtet, kommt diese Art der Prüfung an Beton- oder Estrichoberflächen zum Einsatz. Die Prüfungen dienen hauptsächlich dem Eignungsnachweis von Verbundunter-gründen (in der Regel ist das Beton)- bzw. fertigen, bereits aufgetragenen Beschichtungen.


Bohrkernentnahme

Bohrkerne werden zur Ermittlung der Druckfestigkeit, der Karbonatisierungstiefe, Beurteilung des Materialgefüges, zur Nachverfolgung von Rissen, und weiteren Labor-untersuchungen gezogen. Zur Definierung der Aufbaustruktur einer Bodenplatte ist die Entnahme eines Bohrkerns obligatorisch. Bei der Entnahme der Bohrkerne setzen wir eine automatische Absaugvorrichtung ein, so dass umliegende Bauteile nicht verschmutzt werden.


Chloridbeprobung

Choride sind in den meisten Fällen der Hauptverursacher von Schäden in Tiefgaragen. Eine durch Chlorid induzierte Induktion ist in den meisten Fällen optisch nicht wahrnehmbar, da der so genannte Lochfraß an den Bewehrungseisen überdeckt durch Beton stattfindet. Zur Erfassung des Belastungsgrades eines Stahlbeton-Bauteils, werden mehrstufige Bohrmehlentnahmen durchgeführt. Dabei sind die Grenzwerte zwingend zu beachten und im Zuge der anschließenden Sanierungsplanung zu berücksichtigen.Im Grunde wird keine Tiefgarage saniert und auch keine Bodenplatte beschichtet, ohne im Vorfeld entsprechende Beprobungen durchgeführt zu haben.


Karbonatisierungsmessung

DStahlbeton besitzt i. d. R. einen sehr alkalischen ph-Wert von 12. Dieses alkalische Milieu bildet eine sogenannte Passivierungsschicht auf der Stahlbewehrung, welche als Korrosionsschutz dient. Der Beton schützt somit die Bewehrung vor dem Rosten. Im Zuge des Alterungsprozesses des eingebauten Betons bildet sich durch die Aufnahme von CO2 aus der Luft Kalksandstein, was dem Beton zunächst Beton nicht schadet.

Die Festigkeit wird sogar erhöht. Dabei verringert sich jedoch der pH-Wert, das alkalische Milieu nimmt ab. Ab einem ph-Wert unter 9 schützt das alkalische Milieu die Bewehrung im Beton nicht mehr.

Bei der Karbonatisierungsmessung wird das betreffende Bauteil geöffnet. Durch das Auftragen von Phenolphthalein kann der Grad bzw. die Tiefe der Karbonatisierung ermittelt werden.


Qualifizierte Prüfberichte

Das Ziel der Untersuchung, sowie die ausgewerteten Beprobungsergebnisse werden hierbei beschrieben. Diese zusammenfassende Dokumentation dient als Basis für eine Kostenschätzung und die weitere Sanierungsplanung.